Unsere 3. Weltreise im 2016

1. Oktober 2016 - 6. Januar 2017

 

Peru - Bolivien - Chile - Argentinien - Oster Inseln - Südsee - Neuseeland - Australien - Südafrika

 

Flugzeug       Überland       zu Fuss


Heisse Weihnachten in Australien und verschlafenes Silvester in Kapstadt

In Sydney angekommen, fuhren wir direkt ins Hunter Valley, wo wir unsere Weihnachtsferien verbrachten: 6 Tage entspannen, lesen, kochen (Spätzli, Zopf), Reisefotos sortieren und das bei bis zu 33 Grad.


Weiter ging es nach Johannesburg/Kapstadt mit einem 13h-Flug nahe der Antarktis mit Blick auf Eisschollen (ohne Eisbären..).


Nach den ruhigen Tagen in Australien war in Kapstadt wieder mehr Programm angesagt: Velotour quer durch die Stadt und Besuch der Gefängnisinsel Robben Island, wo auch Nelson Mandela 18 Jahre in unglaublichen Verhältnissen leben musste. Den Silvesterrummel haben wir aufgrund des Jetlags verschlafen, dafür waren wir schon am Morgen früh mit dem Auto unterwegs in Richtung Kap der guten Hoffnung zum Pinguin Strand von Simons Town und weiter ins schöne Weingebiet von Stellenbosch und Franschhoek, wo wir die letzten 3 Tage verbrachten. Mehrere Winetastings und zu guter Letzt zur Ablenkung eine Ziplining Tour durchs Gebirge des Hottentots Holland Nature Reserve.


Wir sind sehr dankbar für die unglaublich spannende Zeit, mit unzähligen Erlebnissen, Highlights und Eindrücken, verschiedenen Kulturen, Landschaften und Wetterverhältnissen und ganz ohne Tageszeitungen und Fernseher! Alles klappte prima, keine Krankheiten und keine Unfälle trotz Tausenden von Kilometern Auto-, Zug-, Velofahrt oder zu Fuss. Wir hatten viele schöne Begegnungen auf allen Kontinenten. Die Welt ist freundlicher als uns die Medien oft weismachen wollen. 


Wir sind bereits in Doha/Qatar und auf dem Weg zurück in die angeblich kalte, weisse Schweiz. Unsere Wohnung wird zum Glück bereits eingeheizt!


Nach der Reise ist vor der Reise! Wir haben auch schon wieder ein paar interessante Ideen im Gepäck :-)


In diesem Sinne: Danke an alle fürs "Mitreisen" und wir freuen uns auf Euch!


Jacqueline & Roger


Hiking in Neuseeland

Kia Ora! Nach 5.5h Flug ab Tahiti sind wir in Auckland gelandet und gleich weiter nach Nelson in den sonnigen Norden der Südinsel geflogen. Hier befindet sich der Abel Tasman National Park, einer der meistbesuchten NP in Neuseeland. Der Coastal Walk ist 51 km lang und kann in 2-3 Tagen gelaufen werden. Wir haben als Tagestour die ersten 27km des schönen Tracks unter die Füsse genommen und sind mit dem "Water-Taxi" wieder zurück gefahren. Übrigens: Neuseeland hat weder grosse noch giftige Spinnen noch irgendwelche Schlangen, somit ein völlig unbeschwertes wandern:-)


Am nächsten Tag gings mit dem E-Bike auf den Craft Beer Trail, ein Weiterbildungstag, sozusagen. Auf den 60km haben wir 3 kleine Brauereien besucht. Neuseeland hat sich erfolgreich gegen das Grossbrauerien-Duopol gewehrt und viele kleine Craft Breweries hervorgebracht. Ein Trend der sich hoffentlich auch in der Schweiz weiter fortsetzt. Wir haben auf jeden Fall einige interessante Ideen für ein DC Brewing Edition 2017 mitgenommen :-)


Unser Highlight in NZ war der 71km lange Queen Charlotte Track. Während der letzten NZ-Reise im 2011 hat Jacqueline diesen Track entdeckt und auf die Bucket List gesetzt. Und hier sind wir nun also. Mit dem Boot fuhren wir in die Ship Cove, am Ende des Queen Charlotte Sounds. Von dort aus wanderten wir die 71km in 4 Tagen bis Anakiwa. Das Wassertaxi transportierte täglich unsere Reisetaschen bis zur nächsten Lodge, so dass wir jeweils nur Tagesgepäck dabei hatten. Auch hier haben wir - wie schon seit Reisebeginn - Wetterglück. Eine traumhafte Wanderung, vorbei an unzähligen Buchten, Farnen, Viewpoints und entspannendem Vogelgezwitscher. Mit einer Küstenlänge von total 1'700km bot der Marlborough Sound eine tolle Kulisse. Kein Wunder, dass Captain Cook, als er 1769 Neuseeland entdeckte, gleich 5 mal hier vor Anker ging.


Der entspannte Lebensstil und die schönen Landschaften machen Neuseeland für uns immer noch zur absoluten Traumdestination. Wir kommen bestimmt zurück! 


Weiter geht es ins Hunter Valley, Australien, in die Weihnachtsferien!


Island Hopping in der Südsee

Von der Osterinsel aus erreichten wir Tahiti (Polynesien) in 5h. Ab Papeete hat man dann unzählige Inseln zur Auswahl. Wir haben uns für Raiatea, Huahine und Moorea entschieden.

Raiatea

Die grösste der Society Inselgruppe war ein guter Startpunkt für unser Island Hopping und ab Tahiti in 1h20 (mit Zwischenstop in Bora Bora) erreichbar. Sehr grün mit gut 1'000m hohen Bergen, dafür ohne Strände. Wir waren mit Kajak, Velo und mit dem Auto auf der 90km langen Ringstrasse unterwegs. Unser Ausflug auf die Nachbarsinsel Tahaa, wo 80 Prozent des Tahiti Vanilles herkommt, fiel leider dem Regen zum Opfer. Da es immer mal wieder geregnet hat, haben wir die Insel auch gleich in RAINatea umgetauft...

Huahine

Eine paradiesische Insel: grün, voll mit duftenden Blumen, viele Buchten, Sandstrände wie im Bilderbuch und ein Schnorchelparadies (für Roger...). Süsse Mangos und andere exotische Früchte fallen direkt auf die Strasse, und auch hier gibt es Vanille. Wir haben die Plantage von Francois, ein echter Vanillefreak, besucht. Er gab uns eine stündige Privatführung durch sein Reich. Wir waren viel mit dem Kajak in der Lagune mit glasklarem Wasser und dem Velo unterwegs. Für uns war die Insel mit sehr wenigen Touristen, schönstem Wetter und den freundlichen Bewohnern der echte Südseetraum.

Moorea

Durch die Nähe zu Tahiti (der Flug dauerte von Start bis Landung exakt 6 Minute und 12 Sekunden) ist die Insel deutlich touristischer als die zwei bisherigen. Landschaftlich reizvoll mit blauer Lagune und Bergen, ebenfalls vielen Früchten, vor allem Ananas. Dieses Mal ohne Velo oder Kayak, dafür mit Auto und zu Fuss unterwegs, jeweils gleich um 06h, da es sonst schon zu heiss zum Laufen war. Vor unserem Bungalow lag ein kleines Riff mit vielen Fischen, Turtles und einem riesigen  Ammenhai. Zur Weiterbildung gabs noch einen Kokos-Workshop...

Nach diesen 12 unvergesslichen Tagen mit Tausenden von Palmen, türkis Lagunen, vielen feinen Früchten und sehr freundlichen Einwohnern geht es weiter ins kühlere Neuseeland. Mauruuru, au revoir!


Rapa Nui (Osterinsel)

Diese 23km lange Insel ist jetzt mal wirklich im "Schnittlauch" des Pazifiks gelegen. Das Festland (Chile) liegt 3'700km östlich und das nächste Inselchen Pitcairn (dort leben die Nachkommen der Meuterer der Bounty) ist 2'000km entfernt. 


Die Flugplatzpiste der Insel wurde vor 30 Jahren mit amerikanischer Hilfe grosszügig ausgebaut, da sie eigentlich als Notlandeplatz für die Space Shuttle vorgesehen war. Kaum fertig gestellt, explodierte die Challenger und das Ende der Shuttle-Mission war besiegelt. Von nun an konnte die chilenische Fluggesellschaft LAN die Osterinsel auch mit grösseren Flugzeugen bedienen.


Da fast die Hälfte der Insel Nationalpark ist, leben die meisten der 6'000 Bewohner im grössten Dorf Hanga Roa. Übernachtet haben wir in Gehdistanz zum Dorf bei Peter's "Hare Swiss". Der St. Galler hat sich vor 12 Jahren in eine Rapanui verliebt und ist umgehend auf die Osterinsel ausgewandert. 

Dank dem angenehmen Wetter haben wir einen Scooter gemietet und die Insel damit erkundet. Die vielen Moais (Steimannli) sind auf der ganzen Insel verstreut und je nach Lage wirklich mystisch und lassen die Digicam glühen. Wenn ein Häuptling starb, wurde ein Moai im Steinbruch in Auftrag gegeben und über die Insel bis zu seinem Dorf transportiert, wo er in solcher Weise aufgerichtet wurde, dass er das Dorf überschaute. 

Sehr gefallen hat uns auch der erloschene Vulkan Rano Kau. Am Kraterrand wurde Rapamycin in einer Bodenprobe entdeckt, ein bakterielles Stoffwechselprodukt. Der Wirkstoff wird bereits in der Transplantationsmedizin eingesetzt und Studien mit Mäusen und Hunden haben eine bedeutende Anti-Aging-Wirkung gezeigt. Gut möglich also, dass "dank" der Osterinsel unser Pensionsalter bald auf 75 steigt...

Link zu einem Interview in der Coopzeitung mit Peter, unserem Gastgeber:

Südliches Patagonien


Angekommen in Argentinien versuchten wir zuerst an Geld zu kommen, was nicht ganz einfach ist. Entweder ging die Karte nicht oder der Bancomat war leer (Wochenende...). Aber das scheint hier relativ normal zu sein in den kleinen Dörfern. Also musste uns der Gastgeber unserer Unterkunft erst mal eine Peso-Nothilfe geben, sonst wäre der Tank leer geblieben...


Wir fuhren die 700km auf der Ruta 40 bis nach El Chalten, dem Hiking-Dorf Argentiniens. Die Spitzen des Fitz Roy Bergmassivs waren allerdings während unserer drei Tage hartnäckig in den Wolken verhüllt. Nichts desto trotz sind wir jeden Tag etwas gewandert, zum eisigen Cerro Torre, dem windigen Cerro Fitz Roy und zum farbigen Glaciar Huemul.


Ein paar Fahrtstunden weiter südlich in El Calafate sind wir zu einem weiteren eindrücklichen Naturschauspiel gekommen: Dem Perito Moreno Gletscher, dessen bis zu 80m hohe Front direkt in den Lago Argentino mündet. Einer der wenigen Gletscher weltweit, der nicht am Schmelzen ist. Grund dafür sind die Pazifikwinde, welche an der Andenkette für 300 Schneetage sorgen und dem Perito Moreno stetig Nachschub liefert. Die abbrechenden Eismassen an der Front sorgen für ein regelmässiges Spektakel. Spannend war auch unser zweistündiges Eistrekking mit den bizarren Eisformationen.


Das Wetterglück hielt an und so hatten wir auch weiter südlich im chilenischen Torres del Paine Nationalpark schönstes Wetter mit dem obligaten starken patagonischen Wind. Der National Park ist sehr kompakt und abwechslungsreich mit den bekannten, spitzigen Torres, den Hörnern, den blauen und grünen Lagunen und dem Lago Grey mit den grossen Eisbergen. 


Nun sind wir am südlichsten Punkt unserer Reise angekommen: 51 Grad Süd, in Puerto Natales. Um Ballast loszuwerden haben wir Handschuhe, Mütze und Thermoswäsche verpackt und Richtung Uster verfrachtet. Wir freuen uns jetzt auf warme T-Shirt und Shorts Tage auf unserer nächsten Destination Osterinsel.


Hommage an TEMPO - Nach 45 Tagen Weltreise war es soweit: Unsere Tempo-Taschtentücher sind ausgegangen. Kaum eine Werbung hatte jemals soviel Wahrheitsgehalt: SCHNEUZFEST!! Südlich des 50sten Breitengrades weiss man wirklich, was man an Tempo hat. Schade, dass diese 4lagigen "schneuzfesten" Nastücher nicht weltweit erhältlich sind. Man kauft hier die besten, teuersten, schönsten Taschentücher und diese werden schon alleine durch den patagonischen Wind zerzaust, sie sind alles anderes als "schneuzfest"!! 


Tempo Schneuzfest-Werbung aus dem Jahre 1997:

https://youtu.be/1Lyt9sVOjHw



Santiago und Patagonien

Santiago, 6 Mio Einwohner und ziemlich europäisch geprägt, vor allem verglichen mit Buenos Aires. Uns hat die Stadt sehr gut gefallen. Kleine, feine Restaurants, die Andenkulisse und schöne Weingebiete nur einige Kilometer ausserhalb. 


Für uns als Landeier, war es dann aber nach fünf (wolkenlosen und heissen) Tagen an der Zeit, wieder zurück in die Natur zu gehen. 2 Flugstunden südlich in Balmaceda mitten in Patagonien erwartete uns denn auch der gefürchtete kühle Wind und wir mussten alles aufbieten, was Gore-Tex & Co. zu bieten hatte. Wieder mit den eigenen 4 Rädern gings weiter auf Schotterpisten auf der Carretera Austral durch die einsamen und seeeeehr weiten Landschaften, vorbei am tiefblauen Lago General Carrera (der zweitgrösste See in Südamerika) und türkisgrünen, klaren Flüssen und vielen scharfen, schneebedeckten Gipfel vorbei. 


Die Carretera Austral, 1'350km lang und weitgehend unbefestigt, wurde in den 70er Jahren von der Militärregierung unter Pinochet aus strategischen gründen gebaut. Heute gilt sie als eine der schönsten Fernstrassen Südamerikas.


Viele der wilden, aber wunderschönen Nationalparks in chilenischen und argentinischen Patagonien sind Douglas Tompkins, dem Gründer von "The North Face" und "Esprit" zu verdanken. Er hat sich in diese Gegend verliebt und ein Grossteil seines Reichtums in den Neunzigerjahren in riesige Landkäufe investiert und daraus geschützte Naturreservate geschaffen. Als das Umweltbewusstsein später gestiegen ist, hat er praktisch alle gekauften Reservate Chile und Argentinien zurückgegeben, die daraus verschiedene Nationalparks geschaffen haben. Tompkins ist 2015 mit seinem Kayak auf dem Lago General Carrera in einen Sturm geraten und 72jährig tödlich verunglückt.


Auf einer Schotterpiste fuhren wir 130km über den Paso Roballos, am einsamen chilenischen und argentinischem Grenzposten vorbei. Zöllner zu sein dort ist ein sehr entspannter Job. Während der mehrstündigen Fahrt haben wir nur 3 weitere Fahrzeuge gesichtet...


Durchs bolivianische Hochland nach Chile

Weiter gings mit unserem Driver Elvis (er sprach nur spanisch...) weitere 2 Tage über 4WD Tracks durch das bolivianische Hochland bis zur chilenischen Grenze. Die Fahrt war landschaftlich sehr eindrücklich. Es ging bis knapp 5'000müM vorbei an Salzwüsten, farbigen Vulkanlandschaften, Sanddünen und wunderschönen Lagunen mit hunderten Flamingos, v.a. die Laguna Colorado sowie die Laguna Verde waren sehr eindrücklich. Der Anblick der Laguna Verde löst Südseefeeling aus, aber es war sehr windig und die Lagune wird durch die unterirdischen, giftigen Dämpfe des halbaktiven Vulkans Ollagüe auch von den Flamingos verschmäht.

Übernachtet haben wir auf 4600müM in einem einfachen Deserthotel. Die heisse Dusche war Luxus pur. Der höchste Punkt unserer Reise war auf 4918müM, mit einem Geysirfeld mit blubbernden Schlammlöcher, dem Geysir Sol de manana. Elvis brachte uns bis zur Grenze zu Chile, wo wir wieder knapp 2'000m hinunter bis ins Städtchen San Pedro de Atacama hinunterfuhren. Zum ersten mal auf unserer Reise kurze Hosen und Flipflops. Ein glattes Städtchen mit vielen lokalen Urlaubern (Feiertag in Chile), wir waren deshalb nicht unglücklich, einige Kilometer ausserhalb in einer Oase unser Wüstenhäuschen zu beziehen. 

Mit dem gemieteten Pick-up konnten wir die nächsten Tage entspannt Ausflüge zu den Lagunen Miscanti und Miniques und ins Valle de la Luna unternehmen und endlich wieder einmal selber Pasta kochen:-)




La Paz und die Salar de Uyuni

La Paz hat noch viel Ursprüngliches, ist aber weder Hauptstadt (Sucre) noch die grösste Stadt Boliviens (Santa Cruz), dafür aber Regierungssitz. 


Die faszinierende Stadt erstreckt sich von der Zona Sur auf 3'200m bis zu El Alto auf 4'100m. Diese topografische Lage mit den 6'000m hohen Bergen im Hintergrund macht die Stadt einmalig und es geht überall auf- oder abwärts... 


Wir haben La Paz meist zu Fuss und mit der Seilbahn erkundet. Die österreichischen Seilbahnen sind der Versuch, die verstopften Strassen zu entlasten. 3 Linien sind schon in Betrieb, 4 weitere sind im Bau und verbinden alle Stadtteile miteinander. Eine ideale Art auch für Sightseeing, der Ausblick ist jeweils spektakulär.


Nach diesen 3 quirligen Tagen sind wir südlich 50min nach Uyuni geflogen. Hier befindet sich der grösste Salzsee der Welt, die Salar de Uyuni. Mit einem 4x4 Landcruiser und Guide Elvis gings kreuz und quer über den See und zur Isla Incahuasi mit seinen uralten Kakteen. Unter dem Salzsee werden 75% der weltweiten Lithiumvorkommen vermutet, deren Abbau dank dem Solar- und Elektroautoboom eben erst richtig beginnt. Bleibt zu hoffen, dass die einzigartige Natur nicht zu sehr darunter leidet.



Titicacasee (Peru/Bolivien)

Mit dem komfortablen Andean Explorer fuhren wir von Cusco nach Puno am Titicaca See. Die Zugfahrt dauerte den ganzen Tag über den La Raya Pass auf 4'335müM und unterwegs gabs Live-Musik, Pisco Sour und feines Essen.

Der Titicacasee ist riesig, 13x grösser als der Bodensee. Durch die hohe Lage auf fast 4'000m ist er keine 10 Grad warm, dafür erscheint er meist in schönem Dunkelblau. Von Puno sind wir zu den schwimmenden Inseln gefahren sind, wo die Uros leben. Ganz aus Totora-Schilf bauen sie nicht nur die Inseln, sondern auch die Hütten und die Boote. Die Inseln müssen nach ca. 2 Jahren neu gebaut werden, da der Schilf von unten wegfault. Heute ist das ganze eigentlich hauptsächlich eine Touristenattraktion, denn die echten Uros gibt es gar nicht mehr...


Weiter ging es mit dem Bus in 3h entlang dem See über die Grenze nach Copacabana, Bolivien. Ein kleines gemütliches Städtchen, welches der Namensgeber des berühmten Strandes in Rio gewesen sein soll (das behaupten zumindest die Bolivianer).


Von hier aus besuchten wir die Isla del Sol (Sonneninsel), die mit dem Boot in ca. 1.5h erreichbar ist. In der Mythologie der Inka soll der Sonnengott Inti seine Kinder, den ersten Inka Manco Capac und seine Frau Mama Ocllo, auf einem Felsen der Isla del Sol zur Erde gelassen haben. Somit spielt die Insel eine sehr grosse Rolle. Die Insel haben wir von Norden nach Süden in ca. 3 Stunden durchwandert. Eine sehr schöne Wanderung, jedoch brauchte es manchmal aufgrund der Höhe eine regelrechte Verschnaufpause. Die meisten Bäume auf der Insel sind Eukalyptusbäume, der feine Duft gab uns unentwegt das Gefühl, wir wären in Australien am wandern...



Valle Sagrado und Machu Picchu

Nach der Ankunft von Roger und Thomas sind wir direkt nach Ollantaytambo gefahren, das mit 2'800 müM deutlich tiefer als Cusco im heiligen Tal gelegen ist.


Ollantaytambo ist ein gemütliches Dorf, dessen Grundriss seit der Inkazeit praktisch unverändert ist. Ebenso hat es selber eine grosse Inka-Temple-Ruine und mit der kleinen Brauerei Cerveceria del Valle Sagrado eine weitere Attraktion mit einem der besten Biere ausserhalb Nänikons.


In diesem grünen Tal gibt es viele Sehenswürdigkeiten wie die Salzminen von Moras. Bemerkenswert: die ca 3'000 Salzpfannen sind im Besitz von vielen lokalen Familien und werden von diesen auch bewirtschaftet. Diese haben wir zusammen mit Moray, einem terrassierten Landwirtschaftszentrum der Inkazeit mit einer Mountain Bike Tour durch die schöne Gegend kombiniert. 


Am Mittwoch war es dann endlich soweit: Machu Picchu!

Mit dem Zug fuhren wir ab Ollantaytambo um 06.00h los. Nach etwa 1h stiegen wir im Dschungel zusammen mit unserem Guide Will aus. Von dort aus ging es stetig aufwärts, bis wir die steilen Ruinen von Winaywayna erreichten. Nach 5 Stunden Wanderung war es ein sehr schöner und besonderer Moment, als wir durch das "Sun Gate" den Machu Picchu zum ersten mal von weit oben sahen. Die abgeschiedene Lage der alten Inkastadt inmitten von hohen, bewaldeten Bergen ist einzigartig. Auch der Anblick am nächsten Morgen früh war atemberaubend mit den vorbeiziehenden Nebelschwaden. Als Souvenir gab's neben vielen Fotos auch dutzende Mückenstiche...


Am Freitag ging's zurück nach Cusco, Wäsche waschen, durch die schönen alten Gassen schlendern, Thomas verabschieden und vorbereiten für die nächste Etappe.



Erste Eindrücke aus Cusco

Cusco, oder auf Quechua Qosqo, liegt im Zentrum des peruanischen Andenhochlandes auf 3416 müM und war die Hauptstadt des Inka Reiches. Der Tourismus ist die grösste Einnahmequelle, v.a. wegen dem berühmten Machu Picchu, die meist besuchte Sehenswürdigkeit von ganz Peru. Die Stadt ist sehr touristisch, aber wegen der ständig patroullierenden Touristenpolizei auch sehr sicher. Unzählige Verkäufer mit Pullover, Kappen und Souvenirs säumen die Gassen und Strassen. Es ist fast unmöglich über den Hauptplatz zu gelangen, ohne dass man angesprochen wird.


Im April 1532 landete der Spanier Francisco Pizarro an der peruanischen Küste und marschierte in Cusco ein. Die Spanier zerstörten leider alles, was ihnen in den Weg kam. Trotzdem gibt es aber auch in der Stadt noch ein einige Originalmauern. Auf den zerstörten Tempeln wurden viele Kirchen errichtet. Ausserhalb der Stadt gibt es sehr viele Inka Ruinen, die die nächsten Tage natürlich auf unserem Programm stehen.


Die ersten zwei Tage plagten mich Kopfschmerzen, wohl wegen des Jetlags und sicher auch wegen der Höhe. Aber im Hotel sowie auch in der Schule gibt es den ganzen Tag gratis Coca-Tee, das soll helfen. Mein Hotel liegt ein paar Gassen oberhalb des Zentrums, aber auch nach 5 Tagen bin ich noch immer ziemlich am Schnauben. Auch der Weg über 500 Stufen und 150 Höhenmeter rauf zum wunderbaren Aussichtspunkt bei der Jesus-Statue war zwar sehr anstrengend, aber es hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Die Aussicht war fantastisch!


Die erste Woche verbrachte ich mit einem Refresher-Kurs in einer kleinen Sprachschule (Mundo Antiguo) mitten im Zentrum, welche von einem Holländer und seiner Cusquenischen Frau geführt wird. Die 5 Tage zu je 4 Stunden Privatunterricht waren im Nu vorbei. Zwischendurch fand der Unterricht auch mal auf dem Markt, im Mini-Zoo oder während einem Stadtspaziergang statt.


Heute habe ich mich so richtig unter die Touristen begeben und habe Saqsayhuaman besucht, Überresten einer Inka-Stadt gleich ausserhalb von Cusco. Natürlich bin ich wieder schnaubend oben an gekommen, aber ich hatte keine Lust auf einen Touristenbus. Je nach dem, wie man diese Inka-Stadt ausspricht, klingt es nach "Sexy woman", hat aber definitiv nichts damit zu tun.

Schon unglaublich, wie gross teilweise diese Steine sind. Nicht vorzustellen, wie diese auf den Berg hinauf getragen/geschoben wurden. 


Morgen Sonntag treffen Roger und Thomas ein, dann kann die Reise endlich richtig los gehen. Wir fahren vom Flughafen direkt ins Valle Sagrado (heilige Tal) für ein paar Tage, wo bereits die nächsten Inka Ruinen stehen. Das Tal liegt deutlich tiefer und ist somit auch idealer zur Akklimatisierung. Am Mittwoch werden wir 2 Tage lang den Machu Picchu entdecken. Wir sind schon sehr gespannt, was uns erwartet und hoffen natürlich auf gutes Wetter!


Vorfreude ist die schönste Freude

Am 1. Oktober geht es für Jacqueline los: Via Madrid und Lima fliegt sie nach Cusco und nimmt dort noch eine Woche Intensiv-Spanisch-Unterricht. Roger folgt eine Woche später, dann kann die Tour beginnen!

 

In Cusco steht natürlich der Machu Picchu auf der Bucket List! Anschliessend geht es Überland weiter zum Titicaca-See, nach La Paz (Bolivien) und über die Salzwüste "Salar de Uyuni" nach Nord-Chile San Pedro de Atacama. Nach ein paar Tagen in der Hauptstadt Santiago de Chile fliegen wir nach Patagonien und fahren mit einem Mietwagen vorbei an Seelandschaften bis zum Perito Moreno Gletscher und Torres del Paine. Die nächste Station sind die mystischen Oster-Inseln. Nach diesen ersten Wochen erholen wir uns in der Südsee, und zwar auf Moorea, Raiatea und Huahine. Anschliessend fliegen wir nach Neuseeland auf die Südinsel, wo wir den Abel Tasman NP ausgiebig erkunden. Als NZ-Abschluss wandern wir den 71 km langen Queen Charlotte Track. Weihnachten verbringen wir im Hunter Valley nordwestlich von Sydney. Dann bricht die letzte Etappe an: Von Sydney fliegen wir nach Kapstadt, wo wir Silvester verbringen und die letzten Tage im Weingebiet von Stellenbosch/Franschhoek geniessen, bevor es via Doha/Qatar wieder nach Hause geht.

 

Wir sind gespannt auf diese 13 Wochen und werden Euch hier auf dem Laufenden halten.


Der Countdown läuft