Küsten, Reef und Bibbulmun Track in Westaustralien

12. März - 7. April 2015


Perth - Nambung NP - Kalbarri - Denham - Coral Bay - Exmouth - Toodyay  Pemberton

Goodbye Down Under

Einmal mehr waren 3 1/2 Wochen Australien ein eindrückliches Erlebnis, auch mit Plan B ohne Outback, dafür mit einigen Wanderungen auf dem 950 km langen "Bibbulmun Track". 

      

 

Fazit:

5'079 km mit dem Kea 4WD gefahren

44.74 km auf dem Bibbulmun Track gelaufen (4.7%)

2 km im Ningaloo Reef geschwommen

310 km im Microlight geflogen

1 Million Fliegen abgewehrt

 

Der Abschied aus Australien fällt uns immer schwer, wohl auch weil der Kontinent wie eine zweite Heimat, wo wir uns sauwohl fühlen, geworden ist. Deshalb kommen wir definitiv wieder zurück...


The Bibbulmun Track

Klimawandel! Wir hatten uns bereits an die Temperaturen jenseits von 30 Grad gewöhnt, da kühlt es in Pemberton nachts schon mal unter 10 Grad ab. Ein Grund, uns mal ein gemütlliches Chalet für 3 Tage zu gönnen, abends einzufeuern und anstatt ein eisgekühltes Bier/Cider einmal ein Glas vom hiesigen Rotwein vor dem Kamin zu geniessen.

 

Das Klima ist dafür perfekt für das Projekt Bibbulmun Track:

Wie schon erwähnt, der Track ist 950 km lang und erstreckt sich von den Perth Hills bis an die Südküste nach Albany. Wir machten uns gestern auf die erste Etappe, liessen uns im "Schnittlauch" absetzen und wanderten 12km durch den Karri Forest zurück nach Pemberton. Die Karri Bäume sind 50 - 60m hoch und einzelne könnten auf waghalsige Weise bestiegen werden. Heute gings auf die 2. Etappe und es kamen weitere 13km dazu. Die 25km entsprechen rund 2.6% des gesamten Tracks. Da wir mit Schrecken festgestellt haben, dass wir morgen bereits wieder Richtung Perth fahren müssen, werden wir hoffentlich bald wieder einmal in die Region zurückkehren und die restlichen 97.4% in Angriff nehmen. 


Slip Slop Slap und Millionen von Fliegen

Wir haben Exmouth verlassen und sind wieder 1'200 km südlich gefahren. Im Outback sind tatsächlich fast alle Strassen bis auf weiteres geschlossen, da gibt es kein Durchkommen. Sogar auf der Hauptstrasse gab es ein paar grössere Seeli. Da heisst es: Abbremsen und langsam hindurchfahren. Aber mit unserem Landcruiser natürlich kein Problem.

 

Slip Slop Slap kennt in Australien jedes Kind: 

- Slip on a shirt

- Slop on sunscreen

- Slap on a hut

 

Seit den 80er Jahren ist dies der "Schlachtruf" gegen Hautkrebs, dem wir natürlich auch folgen. Fast schwieriger wird es, sich gegen die Millionen Fliegen zu wehren. Es gäbe zwar Netzhüte, aber die sehen schon etwas doof aus. Daher hat Jacqueline eine eigene Tüchli-Methode entwickelt, wobei Roger tapfer bleibt und die vielen Fliegen versucht auszuhalten. Man beachte die Fliegen an beiden Augen ganz innen und die vielen um den Mund herum. 25 Min nach Sonnenuntergang ist der Fliegenspuck jeweils vorbei. 

 

Vorbei an kleinen historischen Dörfchen wie Toodyay sind wir unterdessen im Südwesten in der Region Pemberton angekommen. Es ist nicht mehr so heiss und die Fliegen haben sich hier auch verkrochen, also wunderbar.

 

In Bridgetown gibt es eine Cidery, die wir zu Testzwecken unbedingt besuchen mussten. 8 verschiedene Ciders mit verschiedenen Stärken, "sparkling" und "still". War definitiv ein Besuch Wert!

 

Die nächsten Tage verbringen wir in dieser Gegend, wo wandern auf dem Bibbulmun Track angesagt ist. 


Plan B

Den heutigen Tag verbrachten wir im Cape Range National Park mit dem angrenzenden Ningaloo Reef. Um 06.30 fuhren wir bei Sonnenaufgang los und im Park begrüssten uns bereits zahlreiche Känguruhs. 

 

Beim Yardie River ging's auf einen kleinen Morning Walk zu den Black Footed Rock Wallabies und inspizierten die Flussüberquerung auf die andere Fluss-Seite, die wir eigentlich mit dem Landcruiser wagen wollten, da sie uns etwa 150 km Weg erspart hätte. Aufgrund des hohen Wasserstandes wird sie vermutlich länger gesperrt sein.

Weiter entlang den Korallenstränden zum schnorcheln an die Turquoise Bay und Oyster Stack mit ihren zahlreichen, bunten Fischen (leider keine Turtles und kein Riffhai).

 

Nach kurzem Studium der Wetterprognosen und der "Road Conditions" verzichten wir leider auf einen mehrtägigen Ausflug ins Outback. Die meisten Tracks sind gesperrt und Nationalparks nicht zugänglich. Seit Jahren hat es im westlichen Outback nicht mehr so geregnet wie in den letzten Wochen. Daher machen wir uns also auf den Weg 1'300 km zurück in Richtung Perth und besuchen noch den Südwesten mit verschiedenen Nationalparks und wandern auf dem legendären Bibbulmun Wanderweg, der ist total 1'000 km lang. Wir werden wohl nicht alles schaffen, da Roger ja keine Wanderschuhe mehr hat:-)

 

Mit dem Landcruiser-Camper ist man sehr flexibel, gut möglich, dass das verbleibende Programm morgen wieder ganz anders aussieht...


Birds Eye View

Perfektes Wetter für einen Microlight-Refresh-Flug im Cape Range National Park. Kurze  Einführung von der "fliegenden Legende" Gavin in den Microlight, der etwas moderner, und kräftiger ist, als mein Schulungs-Microlight in Port Douglas 2013. Die Piste in Exmouth ist über 500 lang, also genug lang für einen etwas eingerosteter Microlight Pilot :-)

 

Nach dem Start ging es Richtung Exmouth Town (2000 Einwohner) und auf 4500 Fuss quer über den Nationalpark zum Ningaloo Reef. Einen Whale-Shark und einige Mantas und Turtles haben wir unterwegs gesehen. Im Tiefflug ging es dann weiter über die herrliche Turquoise Bay und die Mangrovenbucht. Wieder hinauf auf 5000 Fuss und zurück über die zerklüfteten Limestone-Canyons Richtung Flugplatz. Dank den stabilen windverhältnissen, stellten wir den Motor einige Kilometer vor Piste ab und segelten zurück zum Flugplatz.

 

Der stündige Flug in dieser schönen Gegend war einfach fantastisch.

 

Roger


THORNY DEVIL !!!

Der Murchison River verläuft über 700 km durchs Outback und mündet dann in Kalbarri ins Meer. Eigentlich ist der Fluss um diese Jahreszeit praktisch ausgetrocknet. Der Cyclon Olwyn hat den Fluss vor einer Woche zu neuem Leben erweckt, ist jedoch ziemlich trüb.  

Nach Kalbarri beginnt die 1'500km lange Shark Bay. Mit kristallklarem sehr salzhaltigem Wasser ist es reich an "Marine Life". Entlang der Küste haben wir einige Rochen und Haie gesehen.  

Das Highlight folgte unterwegs nach Denham: der Thorny Devil (Dornteufel). Seit 11 Jahren haben wir ihn gesucht und endlich gefunden! Das war doch einer? Eine Vollbremsung, zurück und da war er: ca. 15cm klein und frisst er dennoch bis zu 3'000 Ameisen pro Tag.  

Eines der Top-Ziele in dieser Gegend ist der Francois Peron National Park, den man nur mit dem 4WD befahren kann, da er sehr sandig ist. Es gibt einfache Campgrounds und sonst keine Infrastruktur. Das letzte Mal konnten wir nicht in den Park, da wir nur ein 2WD Auto hatten. Jetzt sind wir mit dem Landcruiser bestens gerüstet, aber leider ist der Park seit einer Woche (seit dem Cyclon Olwyn) geschlossen... Tja, ein Grund mehr, um in diese schöne Gegend zurückzukommen! 

Stattdessen besuchten wir kurz Monkey Mia. Hier kommen jeden Tag Delfine an den Strand und tatsächlich sahen wir ein paar vorbei schwimmen. Am Nachmittag plantschten wir im superwarmen Meer am Shell Beach. Kilometerlang hat es keinen Sand, sondern kleine Muscheln. Sogar Jacqueline war im Meer... 

Übernachtet haben wir auf einer Schafsfarm mit Campingplätzen. Die Sicht in den Himmel ist einfach atemberaubend, sooooo viele Sterne... 

Unterdessen sind wir in Coral Bay angekommen, ein ganz kleiner Ort, der am Ningaloo Reef liegt. Hier kann man einfach vom Strand aus direkt ins Reef schnorcheln. Roger hat sich auf die Lauer gelegt und ist vielen farbigen Reef-Fischen (u.a. seinem Lieblingsfisch, dem Butterflyfish...) und Rochen begegnet. 


Erste Etappe: Perth - Cervantes - Kalbarri

In Perth trafen wir Herbert, einen Deutschen, der schon über 30 Jahre in Australien wohnt und eine gute Bushcamper-Flotte vermietet. Nun kann das Abenteuer also los gehen. Nachdem wir den Kühlschrank mit Essen, Bier und Cider aufgestock hatten, fuhren wird los bis nach Cervantes. 

 

Unzählige Kilometer Richtung Norden, dem Indian Ocean Drive entlang, mit vielen sehenswerten Stopps. Da wir noch immer in den etwas warmen Turnschuhe steckten, war ein Schuhwechsel am nächsten Stopp dringend nötig. Roger wechselte in die Sandaletten und legte die Schuhe hinten auf das kleine Trittbrett. Eine Stunde später, als wir auf den Campground in Cervantes einfuhren, lag natürlich nur noch ein Schuh auf dem Trittbrett...tja, minus ein Schuh. Aber das Leben ist einfacher mit weniger Schuhen. Der Koffer ist leichter und gejoggt wird ab jetzt barfuss...

 

In Cervantes verbrachten wir also die erste Nacht in unserem Lancruiser, die aufgrund des Jetlags noch etwas unruhig war. Früh Morgens ging es dann los in den berühmten Pinnacles National Park. Ein 4km langer Drive durch eine beeindruckende Wüste mit bis zu vier Meter hohen verwitterten Kalksteinsäulen, die "Pinnacles".  

 

Die Reise ging anschliessend gleich weiter nach Kalbarri in den Kalbarri National Park. Heute Morgen fuhren wir im Park sämtliche Küsten-Lookouts ab und bestaunten die coolen Pelikane beim täglichen "Feeding".  


Boomtown Perth

Vor 11 Jahren waren wir das letzte mal in Perth. In der Zwischenzeit hatte Westaustralien einen Mining Boom dank dem reichhaltigen Eisenerzvorkommen. Der Preis für Eisenerz hat sich innerhalb eines Jahres mehr als halbiert und somit hat sich das allgemeine Preisniveau auch wieder etwas normalisiert.

Perth ist immer noch die gemütlichste Bundeshauptstadt Australiens und wir fühlen uns sofort wieder richtig wohl.

 

Der Ziklon Olwyn hat dieses Wochenende vorwiegen im Nordwesten gewütet und Perth glücklicherweise verschont, deshalb stand dem Sonntagsbootsausflug zur Küste nach Fremantle nichts mehr im Wege. Freo lohnt sich alleine wegen den vielen feinen Craft Breweries, wo wir uns im Beer- und Cider-Bereich weitergebildet haben :-)

 

Morgen fassen wir unseren Landcruiser, werden unsere Essensvorräte auffüllen und dann gehts ab in Richtung Norden entlang der Coral Coast.


Packen ist angesagt

In 2 Tagen und 17 Stunden geht es los, langsam aber sicher ist Packen angesagt. Schlafsack, Taschenlampe, Fliegen-Klatsche (auch gut für Spinnen benutzbar...), Adapter. Bücher, Feldstecher und natürlich die besten Nastücher der Welt!