Norfolk Island: NO crowds, NO queues, NO traffic (lights), NO snakes and pretty much NO worries!

Wo sind wir hier gelandet? Auf einer wunderschönen kleinen tropischen Insel im Pazifik, zu Australien gehörend und „nur“ 1’600km nord-östlich von Sydney.

Klein heisst ca. 8km auf 5km gross mit ca. 32km wunderschöner Küste, Klippen und Stränden und um die 2’200 Einwohner. Die zwei höchsten „Berge“ sind der Mount Bates mit 319m und Mount Pitt mit 318m:-).


Die Bevölkerung setzt sich zu einem Drittel aus den Nachkommen der Bounty-Meuterer (Pitcairner) und zu zwei Dritteln aus im Laufe der Zeit zugewanderten Australiern, Neuseeländern und Polynesiern zusammen. 


Kleiner Geschichtsexkurs: 

Die Bounty-Meuterer liessen sich auf der kleinen Insel Pitcairn nieder. Diese wurde irgend wann zu klein, so dass sie von England die Insel Norfolk erhalten haben und alle dorthin „umgezogen“ sind, was eine laaaange Seereise (6’000 km) bedeutete. Ankunft der 194 Pitcairner auf der Norfolk Insel am 8. Juni 1856.


Kleiner persönlicher Exkurs: 

An was erinnert uns die Jahreszahl 1856? Genau, an Alfi Escher. Er gründete am 5. Juli in Zürich die Schweizerische Kreditanstalt und MACHTE die Stadt damit zum führenden Bankenstandort und Wirtschaftszentrum der Schweiz. Der Alfi würde sich wohl heute im Grab umdrehen…


Die Mehrzahl der Bevölkerung spricht Englisch (45,5 %), 40,9% sind noch des „Norf’k-Pitcairn“ mächtig, einer Mischung aus der englischen Sprache des 18. Jahrhunderts und altem Tahitanisch. Irgendwie eine spannende Sprache, viel gehört haben wir sie leider nicht, aber gelesen, und man versteht relativ einiges:-)


Mandi, Tyuusdi, Wensdi, Thersdi, Fraidi, Riisaikl (Recycle), Glaas (Glass), Jenrl (General), Histri Myuusiam (History museum), riiserch senta (research centre), Norf‘k Ailen (Norfolk Island), bladi brij (bloody bridge), miletry (military).


Übrigens: Norfolk hat das einzige Telefonbuch weltweit, welches nach Übernamen sortiert ist. Wir wären also zu finden unter Jacky, Schäge, Hosi, Muddha, Occo…


Wir verbringen 8 Tage hier, die sich das erste Mal etwas wie „Ferien“ anfühlen: Gemütliches Frühstück im Bungalow, ein Flat White (Kafi) in der „Stadt“, auf der Insel herumcruisen und die verschiedenen schönen Aussichtpunkte, Strände und Walks (es gibt sogar einen National Park!) abklappern bis wir am Schluss eigentlich fast jede Strasse abgefahren haben. 


Sogar ich habe es ins Meer gewagt an der schönen Emily Bay, wo es ein kleines bei Ebbe geschützes Reef hat. Die Fische habe ich Roger zum erschnorcheln überlassen. 


Auch die Norfolk Island Brewing (seit 2019) stand natürlich auch auf unserer Erkundungsliste. 


Norfolk hat leider eine traurige Vergangenheit wie auch einige andere Orte in Australien (auch in Tassie) wo Sträflinge aus England regelrecht hinverfrachtet wurden und dort unter schlechtesten Umständen arbeiten mussten bis zum Tode. So auch auf Norfolk, wo es einen grossen world-heritage geschützten Bereich mit vielen alten geschichtsträchtigen Gebäuden gibt.


Die Bewohner sind extrem entspannt, maximale Fahr-Geschwindigkeit 50km/h und wer hat Vortritt? Die Kühe! Die meisten Kühe bewegen sich frei auf der Insel, ebenso die vielen vielen Hühner. Komischerweise haben wir im Supermarkt kaum Eier gefunden und wenn dann nur „restriktiv“. Viele Lebensmittel sind limitiert, es hat von vielem nur wenig, die Regale sind auch immer wieder mal leer, bis mal ein Versorgungsschiff oder ein Frachterflieger Nachschub bringt. Frisches Gemüse sollte man am besten selber anpflanzen. Es zeigt einem mal wieder, wie gut es uns geht, was wir für eine selbstverständliche Auswahl an Lebenmitteln, Einrichtungsgegenständen, Elektrizität, Gas, Autos etc. haben. 


Nun noch zum wichtigen „WAVE“: Jeder winkt dem anderen im Auto zu, auch Touristen. Da machte Roger natürlich auch mit:-) 

Wohnungen, Fahrräder, Autos werden nicht abgeschlossen, wer soll denn schon etwas klauen und wohin sollte der auch „fliehen“ :-). Auch wir lassen unser Auto einfach offen, Scheibe bleibt unten, Schlüssel steckt, man muss einfach schauen, dass man mit dem richtigen Auto wieder losfährt, v.a. wenn man allenfalls 2 oder 3 Bierchen intus hat.


Wir sind im Nu vom Norfolk-Fieber angesteckt, von dieser Freundlichkeit, dieser Gemütlichkeit und Gelassenheit. Und für mich persönlich: endlich keine Schlangen mehr beim Wäschewaschen und entspanntes spazieren gehen:-)


Die Tage sind im Nu vorbei, wir sind so was von entspannt, hier könnten wir noch etwas länger bleiben.


Es geht nun wieder einen kleinen Schritt weiter, auch hier verlassen wir die Insel schweren Herzens und hoffen, dass wir eines Tages wieder zurückkommen.


Es geht via Brisbane weiter nach Bali…