Slowenien, ein wunderschönes kleines Land

15. - 29. Juni 2019

 

Kranjska Gora - Triglav Nationalpark - Tolmin - Vipava - Piran - Maribor - Bad Radkersburg - Heiligenblut am Grossglockner  - Tschlin - Trin Mulin

Es ist soweit! Nach zwei Test-Wochenende steht unsere erste 2 wöchige Bulli-Reise vor uns: via Österreich nach Slowenien, welches nur halb so gross ist wie die Schweiz. Es ist alles gepackt,  Kühlschrank und Kofferraum sind voll mit portablem WC, Bier und Essen: es kann losgehen.

 

Via Innsbruck fahren wir ins Stubaier Tal, wo wir die erste Nacht verbringen. Es donnert und windet in der Nacht. Wie viel hält unser Dach aus? Sicherheitshalber fahren wir es mitten in der Nacht doch lieber ein. 

 

Weiter geht es auf der Brenner Autobahn. Da es Sonntag ist, hat es wenige Lastwagen, sehr angenehm. Die Fahrt durchs Pustertal ist sehr schön, muss man sich merken für ein nächstes Mal. Mittagsstop gibt es bei den Dolomiten am wunderschönen Toblachersee.

 

Endlich sind wir in Kranjska Gora (800müM) angekommen. Dieser Namen weckt Kindheitserinnerungen in uns. Sonntag Mittag im Winter hiess es immer: Herzlich willkommen liebe Skifreunde aus Kranjska Gora zum Slalom! Und jetzt sind wir da. Ein kleines herziges Dörfchen mit vielen Hotels und einer kleinen Fussgängerzone. Kranjska Gora ist ein sehr bekannter Wintersportort. Am Hang (bis ca. 1'300müM) entlang hat es viele Skilifte. Aber auch im Sommer kann man einiges unternehmen: Wandern, Radfahren, Rodeln, schwimmen.

 

Wir übernachten in einem Nature Camp, ca. 1 km ausserhalb dem Dorf versteckt im Wald. Alles ganz einfach, ohne Strom, aber wir haben ja genug Strom im Bulli für 2 - 3 Nächte. Wir verbringen zwei Nächte hier und geniessen die schöne Natur mit wandern, relaxen und fein essen. Bekannt hier sind Kremsniten, sehen fast aus wie bei uns, einfach doppelt so gross:-)

 

Gleich hinter dem Dorf beginnt der Triglav Nationalpark, benannt nach dem mit 2'864m höchsten Berg Sloweniens, dem Triglav. Die Landschaft ist wunderschön und das Soca-Tal mit dem bekannten türkisblauen Fluss Soca ist einfach atemberaubend. Wir übernachten im Park und wandern kilometerlang der Soca entlang. 

 

Die Fahrt ist manchmal etwas kurvig und die Strasse ist eng, sodass uns ein Wohnmobil touchiert: und weg ist der Seitenspiegel:-( da ist leider nichts mehr zu machen. Glücklicherweise befindet sich ausserhalb des Parkes in Tolmin eine offizielle VW-Garage, so dass wir innerhalb von 27h ein neuen Seitenspiegel haben. Wir wollten sowieso in diesem Ort bleiben, um die bekannte Tolminer-Schlucht zu besuchen. 

 

Der Campingplatz ist direkt an der knutsch-türkis-blauen Soca gelegen, hier könnte man gemütlich ein paar Tage bleiben. Der Ort ist sehr bekannt für kajaken und Gleitschirmfliegen; die Thermik muss hervorragend sein, so dass sogar Asiaten hierher kommen. Viele übernachten auch auf dem Camping, der Shuttelbusse zum Startplatz anbietet. Teilweise sieht man über 50 Gleitschirme am Himmel, die gleich auf der Wiese hintendran landen. Ein wahres Spektakel!

 

Am Morgen früh vor der Hitze laufen wir zur Tolminer-Schlucht. Die Farben sind einfach fantastisch! Auf einem vorgegeben Weg in eine Richtung kann man die verschiedenen Höhepunkte durchlaufen. Hier könnte man stundenlang verweilen. Die Farben sind unglaublich.

 

Als nächstes auf unserem Programm steht spontan das Weingebiet von Vipava: ein schönes hügeliges Gebiet mit vielen Weinkellereien, kleinen schönen Dörfchen und Anbau von vielen Früchten; die Pfirsiche waren gerade reif.

 

Übernachtet haben wir 3 Nächte direkt bei einer Weinkellerei Saksida, die auch Campingplätze mitten auf ihrem Weingut zur Verfügung stellen, mit kleinem Swimmingpool. Sie bieten auch ein Gourmet Restaurant an, wo man 6 Gänge mit Weinbegleitung (natürlich von ihrem eigenen Wein) für 49 Euro geniessen kann. Ein wahres Schnäppchen und perfekt gekocht. Unglaublich, was für diesen Preis geboten wurde.  Zum Glück war der Weg zum Bulli nicht mehr weit nach soviel Wein:-)

 

Am nächsten Tag Tagesausflug nach Piran, eine schöne kleine Stadt an der Adria. Slowenien liegt ein kleines Stückchen direkt am Meer, in der Nähe von Triest. Die Stadt ist autofrei, geparkt wird leicht ausserhalb. Das Parkhaus ist eher älter und etwas eng. Die Höhe war kein Problem, aber die engen Kurven. Vor uns ist ein längeres Auto fast in der Parkhauskurve stecken geblieben. Jacqueline hat fast die Krise gekriegt und war froh, als wir wieder ohne Kratzer draussen waren:-) Die Architektur von Piran ist venezianisch und erinnert einem schon etwas an Venedig (obwohl wir noch nie dort waren). Piran ist eines der bekanntesten Touristenzentren Sloweniens. Trotzdem kann man ganz friedlich durch die Gassen strollen, die Gebäude bestaunen und gemütlich etwas trinken und essen. 

 

Leider geht die Zeit in Slowenien schon langsam zu Ende und wir fahren nach Maribor. Die grosse Stadt liegt nur 275müM und ist auch bekannt für Skirennen. Soviel Berge sehen wir dort zwar gar nicht! Die Stadt bietet eine wunderschöne Fussgängerzone, schöne alte Gebäude, viele Restaurants und Bars. Im alten Stadtteil Lent steht das Haus der Alten Rebe. Hier wächst auch heute noch die weltweit älteste edle Weinrebe. Sie ist im Guinnessbuch der Rekorde eingetragen und ist über 400 Jahre alt.

 

Etwas ausserhalb nördlich Maribor fliesst die Mur. Sie bildet die Grenze zu Österreich. Nach "Dober dan" ist nun "Pfüeti" angesagt. Wir übernachten in Bad Radkersburg (Steiermark), einem kleinen Dorf gleich neben der Mur, wo aber aufgrund von Thermalbädern und Reha-Kliniken einiges los ist. Zudem findet man hier die Brauerei BEVOG. Die lassen wir natürlich nicht aus und statten einen Besuch ab. Eigentlich ist es ein Slowene, der die Brauerei gegründet hat, der Sitz ist aber gleich auf der anderen Flussseite ausserhalb Bad Radkersburg. Die Biere findet man auch in Supermärkten in Slovenien und auch im Migros-le-Shop!

 

Früh morgens fahren wir los zur Schokoladenfabrik Zotter, wo wir eine Besichtigungstour gebucht haben. Zotter ist ein sehr bekannter Schokoladenhersteller, den wir schon länger kennen. Der Laden öffnet um 9h und wir strollen bereits durch die vielen Gestelle mit Unmengen von verschiedenen Schokoladenvariationen. So einen grossen Schokoladenshop haben wir noch nie gesehen. Um 9.30h geht es auf Tour: Kurze Filmvorführung und anschliessend kann man selber durch die vorgegebenen Gänge strollen. Es können 300 Schokoladen probiert werden. Nach über 20 verschiedenen reicht es dann aber doch:-) Sie haben unglaublich viele Kombinationen und Schokoladenarten. Zum Glück haben wir eine Kühlschrank im Bulli, so können wir natürlich diverse Schokoladen einkaufen, ohne dass sie bei 30 Grad gleich kaputt gehen. Die Fabrik liegt irgendwo im Juhee draussen, dennnoch zählen wir 20 Busse, als wir weiter fahren, v.a. bei Schulklassen ist diese Fabrik natürlich sehr beliebt, verständlicherweise.

 

Die Tage werden heisser und heisser, daher fahren wir für 2 Nächte nach Heiligenblut am Grossglocknerund hoffen auf angenehme Nächte auf 1'200müM. Nach 20h wird es sehr angenehm auf dieser Höhe, perfekt zum Schlafen. Wir legen eine Fahrpause ein und geniessen die Landschaft beim Wandern. Die Grossglockner Hochalpenstrasse verbindet als hochalpine Gebirgsstrasse die beiden österreichischen Bundesländer Salzburg und Kärnten. Sie führt über die beiden Gebirgspässe Fuscher Törl und Hochtor (Tunnelportal 2'504müM). Der Abstecher zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe mit Blick zum Pasterzengletscher lohnt sich. Die Pasterze ist mit etwas mehr als 8 km Länge der grösste Gletscher Österreichs und der längste der Ostalpen. Die Hochalpenstrasse ist die höchstgelegene befestigte Passstrasse in Österreich. Durch das Pinzgauer-Tal gelangen wir bei Innsbruck wieder auf die Autobahn und fahren direkt ins Engadin und zwar nach Tschlin, einem kleinen schönen extrem ruhigen Dörfchen. Hier findet man Ruhe, das Hotel-Restaurant Macun und Girun, eine kleine Bierbrauerei. Hier gibt's eine kleine Bier-Degustation und "Bizoccals da ravitscha". Unterhalb Tschlin in Strada an der Inn gibt es einen kleinen aber feinen Camping, mit Swimmingpool. 

 

Am nächsten Tag stoppen wir in Scuol zum Shopping und Ardez für einen feinen Cappuchino mit einem Stück Engadiner Nusstorte, mhm. Via Flüela-Pass fahren wir nach Trin Mulin. Hier übernachten wir,  besuchen Freunde und legen einen Badi-Tag bei gefühlten 40 Grad am Cresta-See ein, bevor es leider nach Hause geht. 

 

Fazit:

Der Bulli ist sehr geräumig, alles ist dabei. Auch kann man 2 -3 Nächte locker ohne Strom stehen bleiben.   Slowenien ist traumhaft. Wir kommen bestimmt zurück. Viele Touristen fahren durch Slowenien nach Kroatien, aber es lohnt sich, ein paar Tage Halt zu machen. 


Unser Bulli Tagebuch wurde mit einer Seite erweitert: Reparaturen. 

Neben der Reparatur des Seitenspiegels unterwegs in Slowenien steht auch die Ersetzung der Frontscheibe zu Hause an. Nach einem kleinen Stein auf der Autobahn, dessen Einschlag man zuerst kaum sah, wurde der Riss grösser und grösser.

 

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